Realisierungswettbewerb ‚Fußgänger- und Radfahrersteg über den Lech‘
Es wird im Bereich der Altstadt einen neuen Fußgängersteg über den Lech mit Anbindung auf dem oberen (Straßen-) Niveau West geben. Er repräsentiert, über die akut nötigen Schulbuswege hinaus, weitere wichtige Verbindungen. Nicht zuletzt auch zur Beförderung der Altstadtfunktionen und Entlastung von Kfz- Verkehr, allen voran die Wege in und aus der südlichen Altstadt, längerfristig die von der alten Pflugfabrik, umliegenden Parkplätzen und Sportzentrum.
Die neue Achse muss über Jahrzehnte Bestand haben, attraktiv und raumwirksam sein.
Daher erlauben sich die Verfasser die Anbindepunkte des neuen Stegs, abweichend von der Auslobung, mit zwei sparsamen, gezielten Eingriffen zu optimieren ohne das Inselbad und den Mutterturm mehr als nötig anzutasten.
Anbindung Mutterturm
Die Steganbindung am Westufer wird bewusst nördlich des Mutterturms unterhalb der kleinen Kapelle (Waschhaus) situiert. Der Mutterturm bleibt auf seiner Schauseite Süd, von der Katharinenbrücke und vom Schlossberg aus sowie auf seiner Ostseite, zur Altstadt hin, freigestellt.
Das Ensemble wird von einer ins Gelände eingebetteten Natursteinmauer gefasst. Es erhält eine ebene Fläche als Vorgelege und Ausguck, in Anlehnung an die Relikte einer vorhandenen Anlage, die sich noch im Gelände finden.
Der Steg kommt unterhalb des Ensembles an. Seine Zuwege werden von der Mauer hauptsächlich nach Süd und untergeordnet nach Nord abgelenkt.
Gestalt- Material
Ein leicht gewelltes, schlankes Spannband aus Stahl überbrückt die athmospärisch eindrucksvolle Flusslandschaft. Es legt sich wie ein leichter Teppich über das Wasser und ist unsichtbar in den Böschungen verankert.
Stützenböcke tragen das Band und heben es über die Freibordkante. Der eine zulässige Bock im Leichtstrombereich ist mit seinem Fundament in die meist freiliegende Kiesbank integriert, je ein weiterer steht in den Böschungen am Prallhang und Gleitufer.
Das Geländer bleibt bei aller nötigen Stabilität leicht und ist zurückhaltend mit einem engmaschigen Edelstahl- Seilklemmnetz bespannt. Das Spiel der geneigten Geländerstäbe unterstützt die Bewegung der Welle über den Fluss.
Licht
Die Beleuchtung des Stegs ist in die Doppelpfostenstäbe des Geländers integriert. Leicht geneigte Lichtstäbe tanzen nachts über dem Wasser und spiegeln sich darin.
Bei Standardbetrieb könnten sie über Bewegungsmelder mit den Passanten mit wandern
Bei Sparschaltung leuchten nur einige wenige Stäbe
Bei Stadtfesten an Feiertagen und in der Weihnachtszeit kann er auf Dauerbeleuchtung gestellt werden.
Realisierungswettbewerb ‚Fußgänger- und Radfahrersteg über den Lech‘, 2011