Realisierungs-
wettbewerb Ortserweiterung Kirchheim
PROJEKTBESCHREIBUNG
Städtebaulicher Realisierungswettbewerb Ortserweiterung Kirchheim bei München
Verknüpfung der Ortsteile
Ein starkes grünes Band übergreift die Staatsstraße
Ortspark mit angelagerten Gemeinbedarfseinrichtungen
Ein Freiraumband bildet das Rückgrat für die Entwicklung der 3 Gemeindeteile Heimstetten, Kirchheim und Hausen, lässt aber jedes weiter als eigene Einheit ablesbar bestehen. Das Band überspringt die Staatsstraße mit Fußgängersteg und Straßenbrücke.
Ortspark gemeinsamer Orientierungsraum
Das großzügige “Grüne Band” des Ortsparks ist ein Erholungs- und Bewegungsraum für alle, ein zentraler Bezugsraum aller umgebenden Wohngebiete.
Die Hauptfuß- und Radwege zwischen Wohnen und den Gemeinbedarfseinrichtungen, aber auch zum Einkaufen, bündeln sich hier und laden auch zur beiläufigen Nutzung ein.
Rathaus neue Mitte im Schnittpunkt der Ortsteile
als Signal an Staatsstraße und Ortszufahrt geschoben, symbolisiert selbstbewußt die demokratische Zusammengehörigkeit der Ortsteile. Rathaus mit Bürgersaal sind von allen Ortsteilen aus direkt erreichbar und rückt auf vielen täglichen Wegen ins Bewußtsein der Bevölkerung.
Rathaus und Bürgersaal werden in eine Gebäudegruppe mit Büros und Markt auf der gegenüberliegenden Seite eingebunden und so ein kleines Zentrum mit Platz inszeniert. Die Platzfläche ist auf Straßenniveau angehoben. Die Promenade des Ortsparks führt auf den Rathausplatz zu.
Wohngebiete
Verbindung und Rücksicht auf den Bestand
Die neuen Wohngebiete werden über das Wegesystem eng mit den bestehenden Gebieten verknüpft. Gleichzeitig vermeiden sie Beeinträchtigungen, halten Abstand mit Grünen Fugen.
Überschaubare Wohngruppen
mit 3-4 Hauszeilen gruppieren sich als ablesbare Einheiten zwischen den Wohnstraßen, sind weitgehend autofrei verbunden und orientieren sich auf einen kleinen baumüberstandenen Platz für Spiel und nachbarschaftliche Begegnungen. Ihre Stellplätze sind entlang den Rändern ökonomisch an den Straßen in Garagen, Carports und offen unter Bäumen untergebracht.
Gestaltungsspielräume in flexiblen Baustrukturen
-Übergang Einfamilienhaus-Geschosswohnen
Die gereihten Strukturen bilden ein stabiles Gerüst mit Spielraum für unterschiedlichster Haustypen, für individuelle Ausformungen und gewährleisten jederzeit eine Anpassung an zeitgemäßes Wohnen.
Umformungselemente tragen zur Belebung und Bildung einer eigenen Handschrift einzelner Wohngruppen bei, zB durch Material oder Dachform.
Es wird ein unmittelbares Nebeneinander von Geschoßwohnen, Reihenhaus bis freistehenden Einfamilienhaus angestrebt. 3-Geschossigkeit lässt darüber hinaus eine unterschiedliche Umsetzung der Strukturen mit Reihenäusern oder Geschosswohnungen zu und steigert damit noch die Flexibilität.
Mehrgenerationenwohnen
Die Wohnhöfe am Ortspark zeigen dafür exemplarisch Möglichkeiten auf.
Unterschiedlich große barrierefreien Wohnungen sind über kommunikative Laubengänge und mit einem Lift erschlossen. Sie sind damit ein Angebot für verschiedene Lebenssituationen und eignen sich auch für Bauherrengemeinschaften. Die aufgezeigte Kombination mit Reihenhäusern lotet die Bandbreite der zusammengefügten Wohnformen aus.
Der zum Grün geöffnete Innenhof erweitert die privaten Freiflächen. Die Stirnseiten der Gebäude und ihr leicht angehobener Hof bilden eine unaufdringliche, lockere, aber bewußt definierte Raumkante entlang des Ortsparks.
Betreutes Wohnen- Synergieeffekt mit dem Collegium
Der Wohnhof am Abschluss des Ortsparks im Süden wird mit einem Cafè seiner besonderen Lage gerecht: als Anlaufpunkt von außen – aber auch intern. Zur Orientierung im Park wird die Gebäudeecke überhöht, so dass sich hier besondere Ausblicke ins Grün bieten, mit einer Dachterrasse für die Gemeinschaft. Zu prüfen wäre, ob die Nähe zum Collegium 2000 für Betreutes Wohnen zu nutzen ist.
Gewerbe
Zur Ergänzung des Einzelhandels wird ein Einkaufsmarkt an der Staatsstraße, gegenüber dem Rathaus, in eine Bürozeile integriert. Neben der Versorgung der umliegenden Wohnbereiche soll der Rathausbereich damit belebt werden.
Außerdem werden am Rande der Wohngebiete nach Norden und Westen Gewerbeflächen für nicht störendes Gewerbes, Büros, Dienstleistungen verkehrsgünstig als zukünftiges Arbeitsplatzangebot angeordnet.
Städtebaulicher Realisierungswettbewerb Ortserweiterung Kirchheim b. München, 2011
1. Platz
Auslober: Gemeinde Kirchheim b. München
Fläche: Fokusbereich mit 96 ha + 2 Ergänzungsbereiche mit insgesamt 32 ha
Außenanlagen: Barbara Weihs Landschaftsarchitektur
Verkehrsplanung: Ulrich Glöckl, Transver GmbH
Mitarbeiter: Stefanie Ammerl, Boyan Groys