Bebauungsplan Pöcking
PROJEKTBESCHREIBUNG
Pöcking, Bebauungsplan Nr. 36 Ascheringer Weg
Betreutes Wohnen und Einheimischen Modell
Städtebauliches Konzept
Das neue Baugebiet nimmt die bestehende Terrassierung des Geländes auf und ordnet die einzelnen Baugruppen in Entsprechung dazu.
– Betreutes Wohnen und Sozialzentrum werden möglichst nah an das Ortszentum herangerückt. Sie bilden zusammen eine öffentliche Platzfläche, die für Pöcking einen neuen Anlaufpunkt im sozialen Leben bildet.
– Etwas intimer schließt daran der Wohnhof des Betreuten Wohnen an, der mit einem Durchgang zum Mehrgenerationenhaus weiterleitet. Diese Baustrukur weist die höchste Dichte im Gebiet auf und nimmt die oberste Terrasse auf dem geneigten Gelände ein.
– Auf der mittleren Hangterrasse liegen die Hausgruppen des Einheimischen Modells. Sie sind giebelständig angeordnet, die Giebelseiten bieten eine räumliche Fassung für das grüne Band und den Straßenraum.
– Auf der untersten Hangterrasse reihen sich die giebelständigen, freistehenden Einfamilienhäuser der Privaten und bilden einen durchlässigen, offenen Ortsrand. Diese Baustruktur weist die geringste Dichte im Gebiet auf.
Grün- und Freiraumplanung
Die charakteristischen Merkmale werden im Freiraumkonzept weiter betont: Der bestehende Ortsrand an der Birkenstraße wird im neuen Gebiet als zentrales, gliederndes ‚Grünes Band‘ zwischen den Geländeterrassen weitergeführt. Die innerörtliche Grünverbindung aus dem Ortskern wird über den Gartenhof des Mehrgenerationenwohnen und weiter als öffentlicher Grünstreifen bis hinaus zum Ortsrand geführt.
Die ortsbildprägende Buchenreihe wird in einzelnen Abschnitten erhalten und bildet einen eindrucksvollen, hohen Schirm an den Platzsituationen.
Betreutes Wohnen, Familien, Sozialzentrum
Betreutes Wohnen, Familienwohnen und Sozialzentrum bilden eine in sich differenzierte Baustruktur mit Höhenstaffelung von 1 bis 3 Geschoßen. Durch die wechselnde Geschoßigkeit und eine maßvolle Längenentwicklung vermittelt sie zu den angrenzenden kleinteiligeren Baustrukturen.
Das Sozialzentrum beherbergt neben den Betreuungsfunktionen auch die Energiezentrale des neuen Gebiets und die Tiefgaragenzufahrt für das betreute Wohnen und den eigenen Bedarf.
Einheimischen Modell
Für die Einheimischen werden die Bauabschnitte in der Mitte des Gebiets angeboten. Reihenhaus- und Doppelhaustypen werden mit den Nebengebäuden zusammen zu Hausgruppen geordnet. Die Wohnfassaden haben optimale Südwestausrichtung, trotz hoher Dichte entstehen geschützte und gut besonnte Gartenflächen.
Private am Ortsrand
Am Ortsrand, der für die ‚ Privaten‘ vorgesehen ist, wird eine Baustrukur aus schlanken, einseitig grenzständigen Einfamilienhäusern gewählt. Diese Baustrukur bietet einen durchlässigen Ortsrand in rhythmischer Abfolge, der eine individuelle Ausformung der Einzelhäuser ermöglicht und großzügige, zusammenhängende Gartenflächen erlaubt. Alle Parzellen sind mit Carports auf dem eigenen Grundstück versehen.
öffentliche Straßenräume mit Aufenthaltsqualität
Die Erschließung durchzieht das Wohngebiet als Schleife. Sie ist engmaschig verknüpft zu den bestehenden Straßen, dadurch entsteht keine konzentrierte, übermäßige Verkehrsbelastung für die angestammten Anwohner. Platzartige Aufweitungen stärken den ländlichen Charakter, verlangsamen den Verkehr und schaffen Aufenthaltsqualität.
Auftraggeber: Gemeinde Pöcking
Fläche: 22,6 ha
Landschaftsarchitekt: Barbara Weihs, Büro für Landschaftsarchitektur